Un sueño – ein Traum – taufen wir unsere kleine Zeitung. Wie der Titel «un sueño» entstehen auch die Inhalte als Gemeinschaftsarbeit. Selten habe ich Kids so fleissig, kreativ und fantasievoll schreiben sehen. Wir sind das Ideal einer Schule, eine Familie. Dass die Verbindungen zwischen den Menschen bis auf den heutigen Tag andauert, sagt wohl alles.

Daneben ist das Leben für mich persönlich und als Ausländer in einem Land, das nicht wirklich auf mich gewartet hat auch schwierig, herausfordernd und oftmals problematisch.

Mein Lehrerberuf war und ist für mich mehr als ein Beruf, es ist Lebensweg und Lebensschulung. Dass die Schüler und Schülerinnen mir jeden Tag den Spiegel hinhalten und mir die Chance geben zu erkennen, was bei mir grad abläuft, ist zwar nicht immer einfach und angenehm aber letztlich ein Geschenk!

In Real de Catorce, mit unserer Schule werde ich reich beschenkt! Nicht zuletzt, weil ich meine beiden älteren Kinder unterrichten und intensiv Zeit mit ihnen verbringen darf.

Diese Art von Schule kommt dem Ideal «meiner Schule», wie ich sie mir wünsche, schon sehr nahe. Seinen Traum umsetzen zu dürfen ist wunderbar – heisst nicht, dass das immer einfach, lustig und vergnüglich ist.

Wenn wir dann so ungefähr um halb neun starten, im Winter manchmal in Daunenjacke und Handschuhe eingepackt – Rd14 liegt auf fast 3000 Meter ü M – und wir mal eine halbe Stunde lang nur singen und sich die Kids anschliessend ihrem Alter entsprechend hinter ihre Arbeiten machen, entsteht eine ganz mystische Atmosphäre und lernen wird zum Erlebnis.